Kartenwissen

Orakelkarten gekonnt anwenden


Manuskript

In diesem Video gebe ich dir einen Tipp im Umgang mit Orakelkarten. Es gibt Orakelkarten auf denen nur ein einziges Wort draufsteht. Bei manchen dieser Karten kann man die Bedeutung nicht vom Bild ableiten, weil das Bild nichts mit der Bedeutung zu tun hat oder die Karten haben gar kein Bild. Das beiliegende Buch gibt auch nicht viel her, was die Bedeutungen angeht. Möchte man den Bedeutungsspielraum einer Karte erfassen, bediene ich mich gerne folgender Methoden, die leider kaum in den Büchern erwähnt werden. Irgendwann bin ich irgendwie selbst darauf gekommen.

Die 1. Methode heißt: „Finde Synonyme!“

Beispiel: Als ich mit meiner Facebook-Gruppe begonnen habe, fragte ich die Karten, auf was ich besonders achten solle. Ich zog eine Karte, auf der das Wort „Sucht“ drauf stand. Die erste Regung in mir war: „Hä?“ Ich dachte da erst an Alkohol oder so. Aber was soll das mit meiner Frage zu tun haben? Ich überlegte mir ein Synonym, also ein anderes Wort für „Sucht“. Da kam mir das Wort „Abhängigkeit“ in den Sinn. Da ist dann der Groschen bei mir gefallen: ich soll mich nicht von der Gruppe abhängig machen. Es zeigte sich, dass ich mich leider dennoch davon abhängig machte, wie viel los in der Gruppe ist. Es war mir jedes Mal ein Ärgernis, wenn kaum auf Beiträge reagiert wurde.

Meine 2. Methode nenne ich: „Nimm das Wort auf der Karte, verkehre es in sein Gegenteil und dann verneine dies“.

Im Grunde ist dies wie die 1. Methode, hier nur mit einem Umweg, der durchaus zu neuen Erkenntnissen führen kann.

Bleiben wir bei der Sucht-Karte. Das Gegenteil von "Sucht" oder "Abhängigkeit" könnte „Freiheit“ sein. Wenn ich das nun verneine komme ich möglicherweise auf „Unfreiheit“. So könnte diese Karte beispielsweise in einer Beziehungslegung bedeuten, dass man sich in dieser unfrei fühlt. Man kann nicht so, wie man gerne möchte, man fühlt sich eingeengt oder ist gefühlsmäßig bzw. finanziell vom Partner abhängig.

Zur Vertiefung ein weiteres Beispiel. Man zieht eine Karte auf der das Wort „Trauer“ steht. Bei diesem Wort denkt man in der Regel gleich daran, dass ein geliebter Mensch verstorben ist. Aber darauf sollte man auf keinen Fall die Karte beschränken. Trauer leitet sich von Traurigkeit ab. Also kommt der Karte auch diese Bedeutung zu. Da geht es um Traurigkeit, egal was der Anlass ist. Wenn ich an eine chronische Traurigkeit denke, fällt mir das Wort Depression ein. Und so weiter und so weiter. [Dieses Beispiel gehört zur ersten Methode.]

Eine 3. Möglichkeit wäre, wenn man ein Synonymwörterbuch benutzt, denn das kann auch bei den Gedankenketten helfen.

Wichtig ist, dass man nicht an dem einzigen Wort kleben bleibt und auch nicht an der Interpretation, die im Buch steht. Bedenke, eine Interpretation im Buch ist eine mögliche Interpretation, nicht aber die einzig mögliche!


Zur Vertiefung
Was nicht in der Audio-Datei gesagt wird

Im Folgenden ein weiteres Beispiel zur Methode 2, wo man ein Wort nimmt und es in sein mögliches Gegenteil verkehrt. Das Wort, was dir dann einfällt, musst du nun wieder verneinen.

Auf einer Orakelkarte steht das Wort „Zurückhaltung“. Was würde dir da als Gegenteil einfallen? Sagen wir mal, es wäre „Offenheit“. Dieses gefundene Wort musst du nun wieder verneinen. Also „Nicht offen sein“. Ein Mangel an Offenheit ist demnach „Verschlossenheit“. Da hast du nun deine weitere mögliche Bedeutung.

Mit dieser Methode, bei der man etwas um die Ecke denken muss, kann es durchaus sein, dass dir Synonyme einfallen, auf die du möglicherweise sonst nicht gekommen wärst.

Diese Vorgehensweise kam mir in den Sinn, als ich unterwegs war und über Orakelkarten nachdachte.

Nachgedacht

"Eine Wahrheit kann erst wirken, wenn der Empfänger für sie reif ist. Nicht an der Wahrheit liegt es daher, wenn die Menschen noch so voller Unweisheit sind."

- Christian Morgenstern (1871-1914), deutscher Schriftsteller


 "Man darf die Mehrheit nicht mit der Wahrheit verwechseln."

- Jean Cocteau (1889 - 1963), französischer Schriftsteller

 

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